... oder: wie du deine besten Absichten zum Ausdruck bringst

Ein buddhistischer Gelehrter suchte einst einen Zen-Meister auf, der für seine einfachen und klaren Anweisungen bekannt war, und fragte ihn nach der Weisheit des Zen. Der Meister antwortete ihm: "Vermeide Böses, tue Gutes."Daraufhin entgegnete ihm der Gelehrte, dass selbst ein kleines Kind eine so einfache Idee verstehen könne, und der Zen-Meister meinte dazu: "Nur, weil etwas so einfach ist, dass ein kleines Kind es versteht, bedeutet das noch nicht, dass ein alter Mann es auch befolgen kann."

Hör auf, deinen guten Absichten im Weg zu stehen

Böses vermeiden und Gutes tun läßt sich auch so verstehen, das zu unterlassen, was nicht hilfreich ist und stattdessen das zu tun, was dich weiterbringt. Und wie oft allerdings tust du genau das nicht? Wie oft stehst du dir eher im Weg und stellst dir selbst ein Bein, als das du mühelos voran kommst?

Wie du die Selbstsabotage aushebelst

Um dich darin zu unterstützen, Böses vermeiden und Gutes tun, bietet die buddhistische Sicht der Dinge das sog. 'Vierfache Große Bemühen' an, wobei ich hier gleich vorweg nehmen möchte, dass es dabei nicht um Mühen oder Anstrengungen im Sinne von Quälerei geht, sondern um eine ganz bestimmte Form von Absicht und innerer Ausrichtung:

1. Das Bemühen, neue behindernde Gedanken und Handlungen zu vermeiden.
Achte in deinem Alltag darauf, wie sich, fast unbemerkt, unzuträgliche Gedanken und Meinungen in dein Bewusstsein einzuschleichen versuchen. Bemerke, wie deine Aufmerksamkeit so oft von scheinbar wichtigen Attraktionen angezogen wird, die sich tatsächlich aber als heiße Luft entpuppen.

Untersuche auch deine Absichten und Handlungen darauf, ob sie möglicherweise künftig zu negativen Auswirkungen führen könnten.

2. Das Bemühen, bereits bestehende behindernde Denk- und Handlungsmuster zu überwinden.
Werde in deinem Alltag wach für all deine Meinungen und Urteile zu bestimmten Dingen, Menschen, Ereignissen etc. und bemerke, wie diese sich jeweils auf dein Befinden, die Qualität deiner Arbeit und deinen Umgang mit anderen Menschen auswirken.

Bemerke auch, wie du aufgrund alter, eingefleischter Gewohnheiten immer wieder die selben Dinge tust, die dich aber tatsächlich deinen wirklich wichtigen Zielen nicht näher bringen.

Entscheide dich, alles zu tun, was nötig ist, diese Hindernisse loszuwerden.

3. Das Bemühen, nur gute und hilfreiche Gedanken zu fassen und ein bewusstes, absichtsvolles Leben zu führen.
Absichtsvoll zu leben setzt voraus, dass du weißt, warum und wofür du lebst. Was ist dein Lebenszweck? Welchen Unterschied möchtest du in der Welt machen?

Um ein bedeutungsvolles und erleuchtetes Leben zu führen, gibt es sechs Qualitäten, die dich darin unterstützen:

Großzügigkeit, Integrität, Geduld, Begeisterung, Achtsamkeit, Weisheit. (Mehr dazu im nächsten TaoCoaching-Tipp).

4. Das Bemühen, alles bereits vorhandene Gute und Hilfreiche zu bewahren.
Was sind deine Talente, deine guten und hilfreichen Eigenschaften und Fähigkeiten? Finde Möglichkeiten, diese mehr und mehr auszubauen und zu stärken; und am besten geht das natürlich, indem du sie anwendest und nutzt, und das nach Möglichkeit, um wiederum andere Menschen damit zu unterstützen :-)

Vermeide Böses, tue Gutes; erinnere dich immer wieder mal daran - und tu' es einfach!

Praktische Coaching-Tipps für den Alltag:

    • Mache dir klar, was du in diesem Leben erreichen und verwirklichen willst. Denke dabei nicht nur an dich, sondern beziehe auch andere Menschen und künftige Generationen mit ein.
    • Schule dich darin, deine Aufmerksamkeit bewusst zu steuern.
    • Achte darauf, was deine Aufmerksamkeit anzieht und dich gewohnheitsmäßig reagieren läßt.
    • Untersuche deine Absichten und Entscheidungen sehr wach und bewusst.
    • Übe dich darin, bewusste Entscheidungen zu treffen.
    • Beobachte deinen Tagesablauf daraufhin, ob deine Gewohnheiten und Routinen hilfreich oder behindernd sind.
    • Erstelle eine Liste all deiner Überzeugungen und Einstellungen in bezug auf alle Bereiche deines Lebens; bewerte diese danach, ob du sie als hilfreich oder behindernd erfährst.

 

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